Feuerfalterwiese im Naturpark Raab (Burgenland)

Der Naturpark Raab ist über weite Teile von einer sehr strukturreichen traditionellen Kulturlandschaft mit Weinbergen, Obstgärten, Wiesen und Äckern geprägt, die jedoch auf den Talböden intensiv landwirtschaftlich genutzt wird (z. B. Mais- und Kürbisanbau). In den Tälern der kleinen Bäche können jedoch noch artenreiche Naturwiesen angetroffen werden, die meist Heimat einer reichen Schmetterlingsfauna sind. Genau hier hat der |naturschutzbund | mit der Unterstützung von dm eine 3.536 m2 große Wiesenfläche angekauft.

Vor allem botanisch kann die artenreiche Wiese mit einigen Besonderheiten aufwarten, wachsen hier doch Kuckucks-Lichtnelke, Wiesen-Glockenblume, Großes Mädesüß, Betonie, Gilbweiderich, Fuchs-Segge, Blutweiderich, Wolliges Honiggras, Wiesen-Fuchsschwanz, Wiesen-Schwingel, Beinwell, Perücken-Flockenblume, Margerite, Kriechender Günsel, Gamander-Ehrenpreis, Saum Segge, Bach-Kratzdistel u.v.a.m. Diese Wiesen sind auch sehr insektenreich (Heuschrecken, Grillen, Schmetterlinge wie z. B. der Lilagold-Feuerfalter) und stellen bedeutende Lebensräume für Vogelarten der offenen Landschaft (wie z. B. den Weißstorch) oder Amphibien (wie z. B. die Erdkröte) dar. Die Wiese wird jährlich zweimal gemäht und nicht gedüngt.

© Josef Weinzettl

© Stefan Weiss

© Helmut Höttinger

© Helmut Höttinger

Der Lilagold-Feuerfalter Lycaena hippothoe besiedelt extensiv bewirtschaftete, magere, blütenreiche Wiesen, meist Feuchtwiesen und Niedermoore, aber auch Frischwiesen und trockene Magerwiesen bzw. Halbtrockenrasen. Als Raupennahrungspflanzen dienen verschiedene Ampferarten, besonders Wiesen-Sauerampfer. Flugzeit von Ende Mai bis Mitte August. Allgemeine Gefährdungsfaktoren in Ostösterreich sind Intensivierung der Grünlandnutzung (Überdüngung, Überbeweidung, ungünstige Mahdtermine bzw. zu großflächige Mahd), Entwässerungen, Aufforstungen sowie Verbrachung und anschließende Verbuschung der Lebensräume.

In besagtem Gebiet hat der Naturschutzbund Burgenland bereits einige sehr schöne und artenreiche Wiesen-Flächen ankaufen können. Der Erwerb dieser Wiesenfläche hat den Wiesenkomplex weiter „arrondiert“ und Lücken geschlossen.

Im Zuge des Ankaufs hat der Naturschutzbund Burgenland mit seinen Experten einen Managementplan für die naturschutzfachlich bestmögliche Pflege ausgearbeitet. Mahdrhythmus und Mahdzeitpunkt, Wahl des optimalen Mähgeräts, Behandlung des Mähgutes, notwendige Entbuschungsarbeiten und andere Maßnahmen spielen dabei eine Rolle. In weiterer Folge soll ein Monitoring der Flächen betreffend der Vegetation und der Insektenwelt durchgeführt werden, um den Erfolg der Pflegemaßnahmen zu dokumentieren.

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