Der trilaterale Naturpark Raab-Örseg-Goricko liegt im Dreiländereck von Österreich, Ungarn und Slowenien. Es ist gleichzeitig jener Schnittpunkt des Grünen Bandes, an dem sich der Nord-Süd-Verlauf entlang der österreichisch-ungarischen Grenze in zwei Richtungen aufteilt. Das Gebiet ist über weite Teile von einer sehr strukturreichen traditionellen Kulturlandschaft mit Weinbergen, Obstgärten, Wiesen und Äckern geprägt, die jedoch auf den Talböden intensiv landwirtschaftlich genutzt wird (z. B. Mais- und Kürbisanbau).
Speziell am Talboden des Lafnitztales und entlang der Raab durchquert das Grüne Band Gegenden mit intensivem Ackerbau. Wenige hundert Meter von der Grenzlinie entfernt – in den Tälern der kleinen Bäche – können jedoch noch artenreiche Naturwiesen gefunden werden, die meist Heimat einer reichen Schmetterlingsfauna sind.
Der Naturpark Raab umfasst die Gemeinden Jennersdorf, Minihof Liebau, Mogersdorf, Mühlgraben, Weichselbaum, St. Martin/Raab und Neuhaus am Klausenbach. In letzterer befindet sich auch der 123 Einwohner zählende Ortsteil Bonisdorf.
Genau hier hat der | naturschutzbund | 2013 mit dm-Mitteln eine „Talwiese“ angekauft, genauer gesagt drei Parzellen im Ausmaß von insgesamt 7.273 m2. Es handelt sich dabei um eine typisch von Hangwasser beeinflusste und wechselfeuchte Wiese am Klausenbach, die in die Kategorie einer „Fuchsschwanzfrischwiese“ fällt. Vor allem botanisch kann die Wiese mit einigen Besonderheiten aufwarten, wachsen hier doch Kuckuckslichtnelke, Wiesen-Glockenblume, Großes Mädesüß, Betonie, Gilbweiderich, Fuchs-Segge, Blutweiderich, Wolliges Honiggras, Wiesen-Fuchsschwanz, Wiesen-Schwingel, Beinwell, Perücken-Flockenblume, Margerite, Kriechender Günsel, Gamander-Ehrenpreis, Saum Segge, Bach-Kratzdistel u.v.a.m.. Die Talwiese ist auch Lebensraum einer reichen Schmetterlingsfauna, wie z.B. des Lilagold-Feuerfalters (Lycaena hippothoe).
Für den Ankauf ist es höchst an der Zeit, ist die Talwiese, auf der auch der Weißstorch vorkommt, doch akut durch Umbrechen und Umwandlung in eine Maisplantage bedroht! Dieser Standort eignet sich (leider) allzu ideal für den Maisanbau: Die letzten Rinderbauern der Region haben keine Nachfolger und ihr Grund wird daher oftmals von Ackerbauern übernommen. Somit handelt es sich bei besagter Talwiese um eine der letzten in der Gemeinde Neuhaus am Klausenbach.