Grünes Band (Green Belt)

Assoziierter Projektpartner in einem transnationalen Projekt – Central Europe

Das Grüne Band Europas erstreckt sich entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs, im Norden von der Barentssee bis in den Süden ans Mittelmeer zur Griechischen Grenze. Es ist etwa 12.500 km lang und zieht sich entlang von 23 Staaten quer durch Europa – vom Nordkap bis zur Adria, bzw. zum Schwarzen Meer. Aufbauend auf die jahrelange Vorarbeit des BUNDes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland, initiierte 2004 die europäische Naturschutzunion IUCN die europaweite Initiative European Green Belt.

© Alexander Schneider

Unter der Koordination von IUCN Europa wurden u. a. ein Arbeitsprogramm mit allen Staaten erstellt, Ansprechpartner für jedes Land ernannt und Regionalkoordinatoren gewonnen. Von 2005-2008 koordinierte der Österreicher Alois Lang, Mitarbeiter des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel, die Initiative. Ziel des“ Grünen Bandes Europas“, dem sich alle Länder am ehemaligen Eisernen Vorhang verschrieben haben, ist eine nachhaltige Entwicklung dieser Grenzregion, die eine Zukunftschance für Mensch und Natur bietet. Das Grüne Band soll als größtes europäisches Biotopverbundnetz den genetischen Austausch für die Tier- und Pflanzenwelt quer durch Europa ermöglichen. Weiters soll es eine völkerverbindende, naturtouristische Attraktion entlang ehemaliger Grenzen unter dem Motto „verbinden statt trennen“ darstellen. 

 

Eine landschaftsschonende extensive Land- und Forstwirtschaft soll gezielt unterstützt werden. Großräumige, naturnahe Landschaften sollen geschont und erhalten bleiben. Zum „sanften“ naturorientierten Tourismus bzw. zur nachhaltigen Landnutzung werden länderübergreifende Kartierungen, Erhebungen und Modellprojekte zum Naturschutz erstellt. Mit Hilfe des Grünen Bandes sollen Wildtiere, wie zum Beispiel der Luchs oder der Braunbär, in Österreich wieder heimisch werden.

Das Grüne Band des Burgenlandes

Es erstreckt sich ungefähr über 400 km von Kalch bis Kittsee und grenzt an die Staaten Slowakei, Ungarn und Slowenien. Seine Besonderheit macht der Übergang von der alpinen Landschaft zur kleinen ungarischen Tiefebene aus. Die Elemente der Fauna und Flora zeigen pannonische wie alpine Herkunft. Auch klimatisch liegt das Grüne Band des Burgenlandes im Übergangsbereich zwischen atlantisch-kontinentalen und kontinental-europäischen Strömungen.

© Alexander Schenider

Mit zwei grenzüberschreitenden Naturerlebniswanderwegen bringt der Naturschutzbund Burgenland den Touristen und der breiten Bevölkerung die Initiative „Europäisches Grünes Band“ näher. In der Gemeinde Deutsch Schützen – Eisenberg im Naturpark „Weinidylle“ wurde ein zweisprachiger Naturerlebnisweg mit Handcomputern errichtet. Im Osten auf ungarischer Seite in Felsöcsatár (Oberschilding) erinnert ein kleines Museum (www.vasfuggonymuzeum.hu) an die Zeit des „Eisernen Vorhanges“. Das Gebiet des Eisenbergs ist eine beliebte Rotweingegend, unverkennbar durch die reizvolle Kellergassenlandschaft mit idyllischen Buschenschenken, in denen regionale Produkte der Bauern angeboten werden. Im Naturpark Raab-Örség-Goricko hat sich bei St. Martin an der Raab entlang des Europäischen Grünen Bandes eine kleinteilige traditionelle Kulturlandschaft mit schmalen Ackerstreifen, Wiesen und naturnahen Wäldern und Obstgärten mit kleinbäuerlichen Betrieben erhalten. Dort kann man sich bei sieben dreisprachigen Pulten und einem ehemaligen ungarischen Wachturm über die Fauna und Flora an der alten Grenze informieren. In der Mitte des 12,5 Kilometer langen Naturerlebniswaldpfades markiert ein dreiseitiger Obelisk den Dreiländergrenzpunkt Österreich – Ungarn – Slowenien (vgl. Natur und Land 2/2009, 4f, 32; Umweltbundesamt; Wildnis – Mensch – Landschaft. Erfolgsgeschichte Grünes Band, 25f). Im Zuge des Projektes entstand eine Informations- und Arbeitsmappe „Natura-2000-Gebiete Burgenland und Grünes Band“, die im Naturschutzbund Büro zu bestellen ist. (weitere Infos unter www.naturschutzbund-burgenland.at)

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