Im Weinviertel, in der Gemeinde Asparn an der Zaya, konnte der Naturschutzbund eine 1.425 m² große Parzelle am Ufer der Zaya unweit von Olgersdorf ankaufen. Das Grundstück liegt nahe des Naturparks „Leiser Berge“ und befindet sich seit 1976 in seinem Besitz. Hier gedeiht eine Schwarzerlen-Baumhecke. Hecken gelten als „Lebensadern“ des Kulturlandes, entlang derer unzählige Tierarten einen sicheren Wanderweg finden und die insbesondere aufgrund ihrer Strukturvielfalt eine hohe Artenvielfalt aufweisen.
Hecken- menschlich geschaffener Lebensraum im Wandel der Zeit
Die Geschichte des menschlichen Eingreifens in die Natur begann in Mitteleuropa bereits in der Jungsteinzeit. Durch Brandrodung wurde immer mehr Naturraum entwaldet und in Äcker und Viehweiden umgewandelt. Oft wurden linienförmige Waldreste stehengelassen um die Grundstücksgrenzen zu markieren. Aus diesen Waldresten entstanden Hecken, die ebenfalls gepflegt und bewirtschaftet wurden. In den 1960er und 1970er Jahren wurden im Zuge der Flurbereinigung viele dieser wertvollen Flächen zerstört, um eine maschinelle Bearbeitung der Felder zu erleichtern.
Artenvielfalt und Vernetzung von Biotopen
Inzwischen hat man erkannt, dass nicht nur der Schutz bestimmter gefährdeter Lebensräume, sondern auch die ökologische Verbesserung des Umlandes für Artenschutz und Erhaltung der Biodiversität dringend geboten sind. Hecken sind hierzu besonders gut geeignet, weil sie durch ihre Linienform als Orientierungshilfe und Wanderweg dienen können. So werden sie zum Beispiel von Amphibien auf ihrer Laichwanderung genutzt. Fledermäusen dienen sie zur Schallorientierung im offenen Kulturland.
Naturnahe Hecken, wie diese an der Zaya, sind außerdem sehr artenreich. Als Grenzbiotop können sie von einer Vielzahl von Arten genutzt werden. In den dicht verzweigten Strauchbeständen finden viele Vögel Nahrung, Nist- und Brutplätze. Der Saum aus krautigen Pflanzen und Stauden, der ein wichtiger Bestandteil einer naturnahen Hecke ist, beherbergt viele Insekten- und Spinnenarten. Totholz ist ein weiteres wichtiges Element, das besonders von Insekten und Spinnen genutzt wird. Auch Niederwild findet hier geschützten Raum im Kulturland.
Maßnahmen
Die Hecke nahe Olgersdorf befindet sich in einem naturnahen Zustand, weshalb derzeit keine weiteren Maßnahmen vorgesehen sind. Es könnte jedoch in einigen Jahren nötig sein, Bäume zu entnehmen, damit die Hecke Hecke bleibt und sich nicht zum Wald weiterentwickelt.