Kreuzenzian-Wiese in Poysdorf (Niederösterreich)

Bei Poysdorf in Niederösterreich hat der | naturschutzbund | 2015 mit Mitteln des dm drogerie marktes einen Bei Poysdorf in Niederösterreich hat der Naturschutzbund mit Mitteln des dm drogerie marktes einen 6.144 m2 großen Trockenrasen angekauft, um diesen als Lebensraum für den vom Aussterben bedrohten Kreuzenzian-Ameisenbläuling zu erhalten. Die Wiesen in der Stadtgemeinde Poysdorf beherbergen den seltenen Kreuzenzian (Gentiana cruciata), der in straucharmen Trockenlebensräumen wächst und in Niederösterreich, in den Voralpen und im Pannonikum nur zerstreut verbreitet und gefährdet ist.

© Helmut Höttinger

© Erk Dallmeyer / Piclease

Noch seltener ist der Kreuzenzian-Ameisenbläuling (Maculinea rebeli / Phenagris alcon), der im Raum Poysdorf eine der größten Populationen Niederösterreichs aufweist. Der in Österreich hochgradig gefährdete Tagfalter ist aufgrund seiner Biologie eng an den Kreuzenzian gebunden, er legt seine Eier ausschließlich auf dieser Pflanze ab. Nach der dritten Häutung im Spätsommer lassen sich die Raupen zu Boden fallen und von bestimmten Knotenameisen (Myrmica schencki) in deren Nest tragen. Dort werden sie als Brutparasiten bis zur Verpuppung im nächsten Jahr von den Ameisen gefüttert. Dabei imitieren die Raupen zur Anpassung den Geruch von Ameisenlarven und sie erzeugen ähnliche Geräusche wie die Ameisenköniginnen, sodass sie bei Gefahr sogar bevorzugt gerettet werden.

Wesentliche Gefährdungsursachen für den Kreuzenzian und den Tagfalter auf der Fläche sind beträchtliche Pflegerückstände, die sich in Verbuschung, Verfilzung der Krautschicht und dem Auftreten diverser „Problemarten“ zeigen. Außerdem wurden Habitatfragmentierung und Wildverbiss von Kreuz-Enzian-Pflanzen festgestellt. Um den seltenen Tagfalter vor dem Verschwinden zu bewahren, hat der Naturschutzbund die Wiese angekauft und wird sie in weiterer Folge mit Pflegemaßnahmen dauerhaft vor einer Verbuschung schützen.

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