Sandfeld bei Ringelsdorf an der March (Niederösterreich)

Einzigartiges Trockengebiet
Das "Sandfeld" liegt im Gemeindegebiet Ringelsdorf-Niederabsdorf am Südrand des Fürstenwaldes inmitten des Überschwemmungsgebietes der March, das zum Natura 2000-Gebiet "March-Thaya Auen" zählt. Der ausgedehnte sandige Rücken ist offenbar eine reliktäre Flugsanddüne. Die etwa 3.000 m² große Fläche, die wir 2012 mithilfe von dm ankaufen konnten, liegt im Zentrum des trockenen Südteils, ist also das Herzstück des offenen Sandtrockenrasens, der in Verbindung mit der fast ganzjährig wasserführenden Sutte diesen so besonderen Lebensraum schafft. Insgesamt erstreckt sich das Gebiet über 0,87 ha.

© Hautzinger/dm-apa

© Wilhelm Gailberger/ Piclease

© Thomas Zuna-Kratky

© Gabriele Pfundner

© Johannes Gepp

© Gabriele Pfundner

Geschichte
Auf alten Karten des 19. Jahrhunderts präsentiert sich die Fläche, die in kleinteiligem, überwiegend bäuerlichem Privatbesitz liegt, zur Gänze waldfrei. Die Flächen wurden nicht nur als Weideland genutzt, sondern auch ackerbaulich (v. a. zum Kartoffelanbau). Eine inzwischen bewaldete Fläche am Nordrand des Sandfeldes soll dem Fürsten Liechtenstein sogar als Weingarten gedient haben! Der West- und Nordost-Rand der Sandfläche wird von einem Band regelmäßig bewirtschafteter Überschwemmungswiesen und Schlammseewiesen bedeckt. Ab den 1940er Jahren wurde die landwirtschaftliche Nutzung im Sandfeld rasch eingestellt. Auf fast allen Parzellen wurde vorwiegend mit Robinie aufgeforstet und das Gebiet fast zur Gänze in einen Niederwald umgewandelt. Bereits Anfang der 1970er Jahre waren nur noch kleine Parzellen, die vorwiegend zur Bienenzucht offen gehalten werden sowie die extremsten Standorte im Norden des Sandfeldes offen geblieben.

Auch heute noch ist der nördliche Teil des Sandfeldes weitgehend gehölzfrei. Hier wächst ein für das Gebiet seltener und bedeutsamer Trockenrasen auf saurem Sand. Durch die über Jahrzehnte fehlende Nutzung ist der Bewuchs verfilzt und von den Rändern her zunehmend von einwachsendem Gebüsch bedroht. Einzelne Schwarznüsse sind im Ostteil der Fläche aufgekommen.

Besonders reizvoll im "Sandfeld" ist der enge Kontakt zwischen dem Sandrasen und einer im Nordwesten der Fläche gelegenen tiefen Senke, die den Großteil des Jahres Wasser führt und einen schönen Seggenriedbewuchs trägt. Hier befindet sich u. a. ein Laichplatz für den Moorfrosch. Die Senke zeigt jedoch deutliche Verlandungstendenzen und eine dichte Auflage an organischem Material.

Artenvielfalt
Der Sandrasen beherbergt gefährdete Pflanzenarten wie den Schmalblatt-Milchstern, das Steppen-Stiefmütterchen und eine besondere Unterart des Kleinen Sauerampfers. In der Senke findet man außerdem Kugelbinse, Sumpf-Wolfsmilch, Sumpf-Schwertlilie und Gewöhnliche Teichbinse.

Die sandigen und feuchten Bereiche sind Überwinterungs- und Laichplätze für Amphibien wie die Wechselkröte und den Moorfrosch. Der Wespenbussard nutzt die Flächen zur Nahrungssuche.

Geplante Maßnahmen
Nach Ankauf der Fläche wird der | naturschutzbund | folgende Arbeiten zur Erhaltung und Sicherung des Sandfeldes durchführen:

  • Rückschnitt des Strauchsaumes an den Rändern der Fläche, der in den letzten Jahren in die Sandfläche eingedrungen ist. Entfernen zumindest eines Teils der mitten auf der Fläche stehenden Schwarznüsse. Regelmäßiger Rückschnitt der Robinien im Norden der Sandfläche.
  • (händische) Mahd und Abtransport des Aufwuchses auf dem Sandrasen einmal im Jahr nach Ende der Vegetationsperiode (September/Oktober)
  • dasselbe in der Seggensenke alle drei Jahre nach Ende der Vegetationsperiode
  • Mechanisches Aufreißen der Streuschicht zur Öffnung des Sandbodens, um die inzwischen verschwundenen offenen Sandstandorte wieder zu initiieren
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