Feuchtwiese Hacklbrunn (Oberösterreich)

Die in Sandl im Bezirk Freistadt am Grünen Band Europas gelegene, ca. 1,5 ha große Wiese ist sehr vielgestaltig, was sich positiv auf die Artenvielfalt auswirkt: es gibt sowohl trockene, als auch sehr nasse Bereiche, Gebüsch- und Baumgruppen sowie große Steine sind ebenfalls vorhanden, Wasser gefüllte Gräben durchziehen die Wiese ebenso wie ein kleiner naturnaher Bach, die Maltsch. Dieser tritt hier regelmäßig über die Ufer. An vielen Stellen ist die Vegetation sehr niedrig. Die Bodenoberfläche ist ziemlich uneben. Stellenweise ist der Boden kiesig, in vielen Bereichen aber auch anmoorig. Die Verzahnung von Gebüschen mit der Wiese kommt beispielsweise dem hier nachgewiesenen Neuntöter (Lanius collurio) entgegen.

© Martin Schwarz

© Josef Limberger

© Martin Schwarz

© Claudia Leitner

© Claudia Leitner

Das gefährdete Schmalblättrige Wollgras (Eriophorum angustifolium) besticht mit seinen weißen Wollschöpfen während der Samenreife und ist dadurch ein sehr auffälliges Gras nasser Wiesen. Im Mühlviertel ebenfalls gefährdet ist die Alant-Kratzdistel (Cirsium heterophyllum), die eine markante weiße Blattunterseite aufweist. 

Vereinzelt ist hier die Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar) zu finden. Sie benötigt Feuchtgebiete und kommt im Mühlviertel nur sehr zerstreut und meist in höheren Lagen vor. Der Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus) ist ebenfalls ein Bewohner von Feuchtwiesen, ist aber noch verbreiteter als die vorige Art.

Schutz und Management
Die Wiese befindet sich in Pacht des | naturschutzbund | Oberösterreich und wird seit 2008 betreut.
Sie soll in ihrer Vielfalt erhalten bleiben und in Bezug auf den Schutz bedrohter Arten wie das Braunkehlchen weiterentwickelt werden. Um die Artenvielfalt hier zu erhalten, ist es notwendig, die Wiese regelmäßig zu mähen und das Mähgut zu entfernen. Aufgrund der stellenweise sehr nassen sowie auch steilen Bereiche und dem Vorhandensein von Steinen, Gräben und Gebüschgruppen ist die Bewirtschaftung sehr mühsam und schwierig. Es fällt bei der Mahd deshalb viel Handarbeit an. Derzeit wird die Fläche einmal jährlich im Sommer gemäht. Um zu allen Teilen der Wiese zufahren zu können, wurden aus Holz mehrere Überfahrten über Gräben angelegt. Regelmäßig werden zudem die Gräben händisch geräumt, um die Bewirtschaftbarkeit der Fläche zu gewährleisten. Dabei wird aber darauf geachtet, dass die Wiese nicht trockengelegt wird. Da für das seltene Braunkehlchen (Saxicola rubetra) hier ein potenzieller Lebensraum vorhanden ist, sollen einige Bäume in der Weise entfernt werden.
 
 
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