Feuchtwiese Oberneukirchen (Oberösterreich)

Die Feuchtwiese liegt in der Gemeinde Oberneukirchen im Bezirk Urfahr Umgebung, befindet sich im Eigentum des | naturschutzbund | Oberösterreich und wird seit 1987 betreut. Bei der ca. 0,5 ha großen Feuchtwiese handelt es sich hierbei um ein relativ schmales und langgezogenes Grundstück, das im Südteil nach Norden bzw. Nordwesten geneigt ist. Ansonsten ist die Fläche eben. Im Norden befindet sich eine kleine Gehölzgruppe, die vorwiegend aus Schwarz-Erlen (Alnus glutinosa) besteht. Der übrige Teil des Grundstücks ist eine artenreiche Feuchtwiese, wobei diese im Süden sehr mager ist und sonst stellenweise noch nährstoffreiche Bereiche besitzt. Stellenweise ist die Fläche extrem nass. Entlang der Grundstücksgrenze wurden früher stellenweise Gehölze (Schwarz-Erlen, Grau-Erlen (Alnus incana), Bruch-Weiden (Salix fragilis), Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus) u.a. gepflanzt. Im Osten begrenzt eine alte Steinschlichtung die Fläche. Drei kleine Teiche ergänzen hier noch die Lebensraumvielfalt.

Auffallend sind im Südteil der Fläche im Frühling die Blüten der Breitblättrigen Fingerwurz (Dactylorhiza majalis). Seit Beginn der Sommermahd hat sich deren Anzahl deutlich erhöht. 2011 wurden rund 800 Blütenstände gezählt. Der Fieberklee (Menyanthes trifoliata), ebenfalls eine Pflanze feuchter Standorte, hat sich in den letzten Jahren aufgrund der optimalen Pflege deutlich ausgebreitet und dominiert auf manchen Stellen. Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium), Niedrige Schwarzwurzel (Scorzonera humilis) und Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica) ergänzen die Liste bedrohter Arten auf dieser Wiese. Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus) und Kurzflügelige Beißschrecke (Metrioptera brachyptera) sind zwei hier lebende Heuschreckenarten, die auf Feuchtflächen angewiesen sind. Unter den Tagfaltern ist der Braunfleckige Perlmutterfalter (Clossiana selene) eine charakteristische Art solcher nasser Wiesen.

© Johannes Gepp

© Martin Schwarz

© Martin Schwarz

© Angela Wolf

© Martin Schwarz

© Claudia Leitner

Schutz und Management
Bis 2004 wurde die Wiese jährlich einmal im Herbst, meist Anfang September, gemäht und das Mähgut von der | naturschutzbund |-Ortsgruppe Oberneukirchen entfernt. Da sich die späte Mahd als nicht optimal herausstellte – Mädesüß und andere häufige Hochstauden dominierten große Bereiche – erfolgte eine Vorverlegung des Mähtermins auf Ende Juli bzw. Anfang August. Daraufhin wurden hochwüchsige Arten rasch zurückgedrängt und seltene Arten, die durchwegs niedrigwüchsig sind, breiteten sich aus. Von der Ortsgruppe wurden drei kleine Teiche angelegt, die im Laufe der Zeit verlandeten, weshalb eine Räumung notwendig wurde. Gehölze im Randbereich der Fläche werden regelmäßig zurückgeschnitten oder ganz entfernt, damit die Beschattung der Wiese reduziert wird, was sich günstig auf bedrohte Arten auswirkt.
 
© Stiftung für Natur
.