Mayrböschung (Oberösterreich)

Die ca. 3.000 m2 große Mayrböschung, unmittelbar an der Grenze zu Linz, stellt eine langgezogene, von Äckern begrenzte Böschung dar. Sie befindet sich in Pacht des | naturschutzbund | Oberösterreich und wird seit 2010 betreut.
Einzelne Gehölze und Gebüschgruppen gedeihen zwischen den Wiesenbereichen, die durch ihre einzigartige Artenzusammensetzung und vielen geschützten Arten herausragen. Kleine Erdanrisse im Lössboden werden von Wildbienen als Nistplätze genutzt. Am unteren Böschungsrand befindet sich ein drei Meter breiter Ackerstreifen, auf dem seltene Ackerbeikräuter angesalbt werden.
 

Unter den zahlreichen seltenen und gefährdeten Pflanzen- und Tierarten ist das Steppen-Schillergras (Koeleria macrantha) zu nennen. Diese botanische Rarität gilt in Oberösterreich als stark gefährdet. Dieses einjährige Gras findet man auf sommerwarmen und trockenen Kalk-Magerrasen sowie an Felshängen und Wegrainen. Eine Besonderheit der Tierwelt ist die Wiener Schnirkelschnecke (Cepaea vindobonensis). Diese Landschnecke ist in Oberösterreich nur in sehr warmen Lagen in Magerwiesen, lichten Gebüschen und in Gestrüpp, an Steppen- und Felshängen zu finden.

Ein Bewohner der Mayrböschung ist die Skabiosen-Sandbiene (Andrena marginata), eine Art, die seit Jahrzehnten im Zentralraum nicht mehr gefunden wurde, bis sie hier entdeckt wurde. Die Skabiosen-Sandbiene gräbt ihre Nester in sandige Substrate und Lössboden. Die Gelbe Skabiose (Scabiosa ochroleuca) dürfte in Oberösterreich die einzige Pollenquelle darstellen.

© Claudia Leitner

© Claudia Leitner

© Claudia Leitner

© Claudia Leitner

© David Priller

Schutz und Management
Ziel ist die Bewahrung des Halbtrockenrasens mit seiner hohen Artenvielfalt. Nach Entfernen des Großteils aller Gehölze wird die Fläche seit 2011 wieder im Sommer gemäht, die gebietsfremde Goldrute (Solidago canadensis) wird regelmäßig entfernt.
 
© Stiftung für Natur
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