Sandgrube Plesching (Oberösterreich)

Diese ehemalige Sandgrube, in der bis in die 1950iger Jahre Linzer Sande abgebaut wurden, ist jetzt ein Naturschutzgebiet. Im Zentralbereich befinden sich eine große Freifläche mit freien Sandflächen und schütter bewachsenen Stellen. Eine senkrechte, südexponierte Lößwand befindet sich im Nordteil des Gebietes. Diese ist teils von Bäumen beschattet und teilweise stark sonnenexponiert. Diese offenen Bereiche sind von Wald umgeben. Hier dominieren verschiedene Laubbäume, wie Rotbuche (Fagus sylvatica) und Weiden (Salix spp.). Daneben gibt es aber auch Arten, die hier nicht natürlich vorkommen wie Lärche (Larix decidua) und Fichte (Picea abies). Da der Wald in der Vergangenheit nicht genutzt wurde, kommt hier auch Totholz vor.

© David Priller

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© Alois Kugler

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© Heiko Bellmann

Zur Förderung von Wildbienen wurde Anfang 2015 auf einer größeren Fläche im Zentralbereich die oberste Bodenschicht abgetragen, damit offener Boden, vor allem Sand, zutage tritt. Diese Stellen sind wichtige Nistplätze für Wildbienen. Dafür musste auch ein Teil des Waldes gerodet werden. Ein Teil der Gehölze, die die senkrechte Lößwand beschatten, wurden ebenfalls entfernt. Auf der Freifläche befindet sich eine kleinere Magerwiese, die jährlich gemäht wird, um sie als solche zu erhalten. Hier finden Wildbienen und andere Insekten Blüten zur Nahrungsaufnahme. Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und andere eingeschleppte Arten überwuchern rasch die offenen Stellen, weshalb diese immer wieder ausgerissen werden. Dabei helfen regelmäßig Freiwillige mit. Standortfremde Gehölze im Waldteil sollen entfernt werden. 

Da die Sandgrube für ihr Vorkommen fossiler Haifischzähne bekannt ist, graben hier häufig Leute den Boden auf der Suche nach diesen Resten aus der Urzeit um. Dadurch schaffen sie einerseits offene Bodenstellen, aber vernichten auch Wildbienenester, wenn die Grabungen an sonnigen Stellen durchgeführt werden.

Die Sandgrube Plesching dient vorrangig dem Schutz seltener und bedrohter Wildbienenarten. Vor allem solche Arten, die offenen Sandboden, senkrechte Lößwände, aber auch besonntes Totholz als Nistplatz brauchen, sollen hier gefördert werden. Weitere Spezialisten, wie die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) und Sandlaufkäfer, profitieren davon. Das Totholz dient zudem zahlreichen Käferarten als Lebensraum.
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