Torf-Au

Im nördlichen Teil des Mühlviertels bei Ulrichsberg im Bezirk Rohrbach, ist die Torf-Au zu finden. Ulrichsberg liegt auf einen sanften Hügel, der sich aus dem Tal der Großen Mühl erhebt. Rund um den Ort sind ursprüngliche Kulturlandschaften gut erhalten, am besten die Streifenfluren bei Ödenkirchen. Bemerkenswert ist die noch gut erhaltene ursprüngliche Kulturlandschaft rund um Ulrichsberg mit kleinen Bauerndörfern und schmalen Streifenfluren.

© Karl Eder

© Karl Eder

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Das Naturschutzgebiet Torf-Au ist ein ca. 20 ha großes Feuchtgebiet beiderseits der Großen Mühl und liegt im Europaschutzgebiet Böhmerwald-Mühltäler. Seit 2011 gehört das 201.000 m² große Feuchtgebiet beiderseits der Großen Mühl der önj Haslach. Das Gebiet wurde in mehreren Etappen ab den 1980er Jahren für önj und | naturschutzbund | angekauft.

Je nach Feuchtegrad, Nährstoffangebot und Nutzungsart hat sich – oft kleinräumig verzahnt – ein Mosaik aus Auwiesen, Bürstlingsrasen, Niedermooren, Braunseggensümpfen, Feldgehölzen, Bruchwäldern und Auresten erhalten. Arnika, Waldläusekraut, Wollgras, Niedrige Schwarzwurzel, Bachnelkenwurz und Gelbe Schwertlilie sind typische Pflanzenarten für dieses Moorgebiet. Für die 65 nachgewiesenen Vogelarten dient die Torf-Au als Brutraum, Jagdrevier oder Raststation während des Frühjahrs- und Herbstzuges. Dies trifft besonders für 11 der 103 österreichweit gefährdeten Brutvogelarten zu: Jede 10. Art nutzt demnach dieses Feuchtgebiet als „ökologischen Stützpunkt“. Charakteristische Vogelarten des Gebiets sind: Eisvogel, Graureiher, Wasseramsel,…

Die vielfältigen Strukturen lassen etwa 400 Großschmetterlingsarten überleben – 18 davon gelten als akut gefährdet. Seltene und gefährdete Tierarten wie Fischotter, Biber, Kreuzotter und Ringelnatter haben hier einen idealen Lebensraum gefunden. Die Torf-Au aber wartet mit noch einer Besonderheit auf, mit der Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera), einer der am stärksten bedrohten Tierarten Österreichs. Da die wenigen Exemplare überaltert sind und sie erst mit 20 (!) Jahren geschlechtsreif werden, stehen sie unter dem besonderen Schutz der önj-Haslach, die sich um eine Vermehrung bemüht.

Weitere Besonderheiten in diesem Gebiet sind eine renovierte Bauernmühle sowie ein Landschaftserlebnisweg. Dieser liefert auf Schautafeln zahlreiche Informationen zu Themen wie Landschaftsgeschichte, Lebensraum von Fauna und Flora oder ehemaligen Torfabbau.

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