Hartberger Gmoos (Steiermark)

as „Hartberger Gmoos“ liegt in einer weiträumigen Senke südlich von Hartberg, am Ostrand des steirischen Jogllandes am Übergang in das Oststeirische Hügelland. Bis ins 15. Jahrhundert hinein war dieses Gebiet vom ca. 30 ha großen Edelsee (ehem. „Eegelsee”) bedeckt. Nach einem jahrhundertlangen Verlandungsprozess dieses Seichtgewässers und einer kontinuierlichen Entwässerung für die landwirtschaftliche Nutzung hat sich das Hartberger Gmoos zu einem typischen Flachmoor entwickelt. Es entstanden dauerhafte Großseggenbestände und großflächige Schilfgebiete.

© Roman Türk

© Josef Limberger

© Johannes Gepp

Das Hartberger Flachmoorgebiet stellt heute eines der letzten größeren Feuchtgebiete der Oststeiermark dar und ist für die Pflanzen- und Tierwelt von überregionaler Bedeutung, was durch umfangreiche Untersuchungen belegt ist.

Bereits 1986 hat der | naturschutzbund | Steiermark begonnen, Teile dieses Niedermoores zu pachten. Der erste Kauf erfolgte schließlich 1993. Mittlerweile ist ein Großteil dieses Gebiets, nämlich 38 Parzellen im Ausmaß von 309.913 m² in Pacht. 14 Parzellen mit einer Gesamtfläche 103.148 m² befinden sich mittlerweile im Eigentum des Naturschutzbundes. Im Zuge von Naturschutzarbeiten wurden Ackerflächen im Schutzgebiet aufgelassen und durch Mähwiesen, die extensiv bewirtschaftet werden, ersetzt.

 

Die für Österreich zum Teil einzigartige Insektenfauna (14 Libellen- und 27 Großschmetterlingsarten) und der überdurchschnittlich hohe Anteil an Brutvogelarten zeichnen dieses Feuchtgebiet als ein Naturjuwel aus. Seit dem Jahre 1995 werden kontinuierliche Vogelbeobachtungen im Natura 2000-Gebiet Hartberger Gmoos durchgeführt. Beispiele von Vogelarten, die durch die europäische Vogelschutzrichtlinie in besonderem Maße geschützt und bislang gesichtet wurden, sind: Zwergrohrdommel (Ixobrychus minutus), Tüpfelsumpfhuhn (Porzana porzana), Weißsterniges Blaukehlchen (Luscinia svecica), Mariskensänger (Acocephalus melanopogon) oder Wachtelkönig (Crex crex). Der geschützte Große Feuerfalter (Lycaena dispar) kann hier ebenso angetroffen werden wie der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris nausithous)oder der Mädesüß-Perlmutterfalter (Brenthis ino). Der Sumpflabkraut-Blattspanner (Orthonama vittata), der letztmals 1917 in der Steiermark gefunden werden konnte, isterst vor kurzem hier wieder entdeckt worden. Das Hartberger Gmoos stellt auch ein Refugium für bedrohte Pflanzen wie z.B. Wasser Schwertlilie (I. pseudacorus), Großer Wasserschwaden (Glyceria maxima), Milchstern (Ornithogalum sp.), Sumpfblutauge (Potentilla palustris), die Sumpf-Ständelwurz (Epipactis palustris) und das Schmalblättrige Wollgras (Eriophorum angustifolium) dar.

Das Hartberger Gmoos ist heute ein integrierter Bestandteil der Stadt – ein Schutzgebiet für seltene Tier- und Pflanzenarten, aber auch für Erholungs- und Ruhesuchende, eingebettet in eine lebenswerte Natur-, Kultur- und Stadtlandschaft. (© www.natura2000.at)

 

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